Frage:

Frau M., 50 Jahre alt, kommt in Ihre Praxis mit zunehmenden Beschwerden seit etwa sechs Monaten. Sie berichtet über unklare Müdigkeit, Muskelschmerzen und eine allgemeine Abgeschlagenheit. Besonders morgens seien die Beschwerden ausgeprägt, bessern sich jedoch im Laufe des Tages. Ihre Hände seien oft geschwollen, besonders nach dem Aufwachen, und auch ihre Finger fühlten sich deutlich steif an. Körperliche Aktivität sei teils unangenehm, insbesondere beim Greifen oder Drehen von Gegenständen. Frau M. leidet außerdem unter wiederkehrenden Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen, hauptsächlich in den Handgelenken und Knien. In der Vergangenheit hatte sie des Öfteren leichte Magen-Darm-Beschwerden und eine gewisse Druckempfindlichkeit des Bauches bemerkt. An Vorerkrankungen nennt sie eine Schilddrüsenunterfunktion, die seit acht Jahren behandelt wird. Sie gibt an, regelmäßig zum Arzt zu gehen, allerdings ohne bisherigen klaren Befund für diese neuen Beschwerden.

Der allgemeine körperliche Untersuchungsbefund zeigt eine mäßig übergewichtige, aber ansonsten gesund aussehende Frau. Auffällig sind leicht geschwollene Handgelenke und eine warme, rötliche Haut an den Fingergelenken beidseitig. Die Beweglichkeit der Gelenke scheint im Vergleich zur Norm herabgesetzt zu sein. Das Abtasten des Bauches zeigt leichte Empfindlichkeit im Oberbauchbereich ohne deutlich tastbare Verhärtungen. Keine Auffälligkeiten bei der Herz- und Lungenauskultation. Der Blutdruck ist mit 130/85 mmHg im normalen Bereich, und die Herzfrequenz liegt bei 76 Schlägen pro Minute, ebenfalls im Normbereich.

Welche möglichen Verdachtsdiagnosen leiten Sie von diesem Anamnesegespräch und der Untersuchung ab? Welche weiteren diagnostischen Schritte oder Untersuchungen sind notwendig, um diese zu bestätigen oder auszuschließen? Wie könnte eine naturheilkundliche Behandlung dieses Falles aussehen?

Antwort:

Die geschilderten Symptome wie morgendliche Steifigkeit, geschwollene und schmerzhafte Fingergelenke sowie allgemeine Abgeschlagenheit könnten auf entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis hinweisen. Differentialdiagnosen umfassen unter anderem Fibromyalgie, die sich durch Muskelschmerzen und Müdigkeit äußert, allerdings ohne typische Gelenkschwellungen, sowie Psoriasis-Arthritis, die oft mit Hautveränderungen einhergeht, welche hier jedoch nicht genannt wurden. Auch systemische Erkrankungen wie Lupus erythematodes sollten ausgeschlossen werden. Zur weiteren Abklärung sind Laboruntersuchungen wichtig, darunter rheumatische Parameter wie Rheumafaktor, CCP-Antikörper, CRP und BSG. Ein Ultraschall der betroffenen Gelenke könnte entzündliche Veränderungen oder Ergüsse sichtbar machen, und gegebenenfalls wäre eine Überweisung zum Rheumatologen zu erwägen.

Naturheilkundlich könnte eine entzündungshemmende Ernährung mit hohem Omega-3-Anteil sowie der Verzicht auf pro-inflammatorische Nahrungsmittel (z. B. Zucker, Fertigprodukte) sinnvoll sein. Ergänzend können Phytotherapeutika wie Teufelskralle oder Weihrauch unterstützend wirken. Regelmäßige moderate Bewegung, beispielsweise in Form von Schwimmen oder Yoga, kann die Gelenkfunktion fördern. Zudem könnte eine Darmsanierung sinnvoll sein, da eine Verbindung zwischen Darmgesundheit und rheumatischen Beschwerden diskutiert wird.


Weitere Fragen und Antworten

Hinweis: Die hier bereitgestellten Inhalte dienen ausschließlich der Lernunterstützung. Trotz sorgfältiger Recherche kann keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der Angaben übernommen werden. Bitte ziehe im Zweifel zur Klärung medizinischer und rechtlicher Fragestellungen stets weitere Quellen sowie die aktuelle Gesetzeslage hinzu.

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