Frage:

Beschreiben Sie den Ablauf einer vollständigen Anamnese, und erklären Sie, welche Aspekte wichtig sind, um mögliche psychosomatische Beschwerden zu identifizieren. Wie würden Sie in der körperlichen Untersuchung bei einem Patienten mit unklaren Bauchschmerzen vorgehen und welche Differenzialdiagnosen ziehen Sie in Erwägung?

Antwort:

Eine vollständige Anamnese beginnt mit der Erhebung der aktuellen Beschwerden (Schmerzlokalisation, Intensität, Dauer, Auslöser), der Krankengeschichte, familiärer Vorbelastungen, sozialer und beruflicher Faktoren sowie Fragen zu Lebensstil und Ernährung. Besonders psychosomatische Beschwerden lassen sich durch gezielte Fragen nach Stress, emotionalen Belastungen und Lebenssituationen ermitteln. Körperlich untersucht man bei unklaren Bauchschmerzen umfassend: Inspektion des Abdomens auf Hautveränderungen und Form, Palpation zur Lokalisierung von Schmerzpunkten, Auskultation der Darmgeräusche und Perkussion zur Beurteilung von Gasansammlungen oder Flüssigkeit. Differenzialdiagnosen umfassen unter anderem Reizdarmsyndrom (chronische, wechselnde Beschwerden ohne organische Ursache), Appendizitis (Schmerzverlagerung in den rechten Unterbauch, Abwehrspannung), gastrointestinale Infektionen und psychosomatische Beschwerden (auffällige Korrelation mit Belastungssituationen). Naturopathische Ansätze könnten die Regulierung der Darmflora, stressreduzierende Maßnahmen wie Autogenes Training oder Ernährungstherapie umfassen.


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Hinweis: Die hier bereitgestellten Inhalte dienen ausschließlich der Lernunterstützung. Trotz sorgfältiger Recherche kann keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der Angaben übernommen werden. Bitte ziehe im Zweifel zur Klärung medizinischer und rechtlicher Fragestellungen stets weitere Quellen sowie die aktuelle Gesetzeslage hinzu.

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